Komma vor „aber“? – Aber nicht immer.
Komma vor „aber“
Wird aber als (koordinative) Konjunktion verwendet, muss immer ein Komma gesetzt werden. Dabei kann es Sätze oder Aufzählungen verbinden.
- Der Hund ging auf die Katze los, aber da war es schon zu spät.
- Meine Haustiere sind nicht verzogen, aber verwöhnt.
Kein Komma vor „aber“
Wenn aber als Partikel oder Konjunktion auftritt und dabei keine Sätze verbindet, setzen wir kein Komma.
- Das ist aber ein braver Hund.
Welche Wortart ist „aber“?
Aber hat einen wirklich schlechten Ruf. Schließlich drückt es meist Widerworte oder eine Gegenmeinung aus. Das Wort kann übrigens als eine von vier Wortarten vorkommen. Diese Unterscheidung ist notwendig, wenn wir uns in diesem Beitrag fragen, ob vorher stets ein Komma gesetzt werden muss.
- Aber als Konjunktion (Bindewort) verbindet mehrere Sätze oder Wortgruppen miteinander.
- Aber als Partikel (in Kombination mit anderen Kommunikationswörtern wie hallo, dalli, ja etc.)
- Aber als Nomen (Hauptwort, überwiegend mit vorangestelltem ein oder in der Wendung ohne Wenn und Aber)
- Aber als Adverb (Umstandswort, veraltet und kaum vorhanden) mit der Bedeutung abermals
Wie wir aus den folgenden Beispielen entnehmen können, werden Kommas in den letzten drei Wortarten nicht benötigt.
Aber gerne doch! Das ist kein Problem für uns!
Du gehst jetzt ohne Wenn und Aber ins Bettchen!
Der Hund kam aber und abermals zur Besitzerin zurück.
Widmen wir uns nun detailliert dem Fall aber als Konjunktion und damit auch dessen Kommasetzung.
Verwenden wir immer ein Komma vor „aber“?
Grundsätzlich gilt: Wenn aber einen Satz einleitet, wird die Satzgrenze durch ein Komma verdeutlicht (ähnlich wie bei sondern). Dann kommt vor aber immer ein Komma.
Wir wollten gerade Gassi gehen, aber es regnet jetzt.
Der Hund hört ausgesprochen gut, aber zurzeit ist er etwas krank.
Wir sind gestern zum Tierarzt gefahren, aber der hatte keine Sprechstunde mehr.
Statt dieser Satzreihe – zwei kombinierte Hauptsätze – können wir auch den zweiten Satz mit dem aber einleiten und zwei einzelne Sätze bilden.
Wir wollten gerade Gassi gehen. Aber es regnet jetzt.
Wird im ersten Satz zwar benutzt, sollten wir im zweiten Satz aber (oder jedoch) benutzen, um die Wendung stilistisch korrekt zu verwenden.
Die Hundehütte ist zwar schön.
Die Hundehütte ist zwar schön, aber wird bei Regen undicht.
Als Eselsbrücke können Sie sich merken, dass die Fälle sowohl aber ohne Komma als auch ein aber mit Komma problemlos durch einige Synonyme (Alternativen) ersetzt werden können.
Das Fell ist lang, aber (es ist) gepflegt.
Die Hündin scheint Durst, aber (sie scheint) keinen Hunger zu haben.
Hattet ihr nicht noch einen anderen kleineren, aber lauten Dackel?
Übrigens
Auch im Ausdruck Aber, aber! wird immer ein Komma gesetzt.
Wann setzen wir kein Komma vor „aber“?
In seltenen Fällen kommt aber innerhalb eines einzelnen Satzes vor, ohne mehrere Teilsätze aneinanderzureihen. Dann steht die Konjunktion für einen Einwand, eine Anteilnahme oder ein Entgegnen der sprechenden Person.
Das können Sie aber laut sagen!
Aber wozu wurde das Ganze jetzt gemacht?
Einer von Ihnen muss es aber gewesen sein.
Tipp
Um sicherzugehen, dass Sie kein falsches Komma in diesem Kontext verwenden, können Sie aber LanguageTool zurate ziehen. Das intelligente Schreibprogramm kennt sich in Rechtschreibung, Grammatik und Wortwahl derart gut aus, dass unter anderem Kommafehler in Ihren Texten korrigiert werden.
Als Eselsbrücke können Sie sich merken, dass die Fälle mit aber ohne Komma durch andere Wörter ersetzt werden können, während ein aber mit Komma problemlos durch einige Synonyme (Alternativen) ersetzt werden kann.
Ich wollte Bello etwas zu fressen geben, aber wir haben kein Futter mehr.
Ich wollte Bello etwas zu fressen geben, allerdings haben wir kein Futter mehr.
Ich wollte Bello etwas zu fressen geben, jedoch haben wir kein Futter mehr.
Hinweis: Beachten Sie aber die geänderte Satzordnung.