Der, die, das – immer die richtige Begleitung für Nomen
Richtige Artikel
- Im Deutschen gibt es drei grammatikalische Geschlechter (männlich, weiblich, sächlich), die jeweils einen bestimmten Artikel haben (der, die, das).
- Die Zugehörigkeiten sind weitestgehend willkürlich.
- Endsilben, Bedeutungen und das reale Geschlecht können auf den richtigen Artikel hindeuten, müssen sie jedoch nicht.
Wie hängen das Geschlecht und der Artikel miteinander zusammen?
Vor Kurzem ist mir beim Essen aufgefallen, dass das Besteck ein erstklassiges Beispiel für die deutschen Artikel bietet: der Löffel, die Gabel und das Messer. Aber wieso besitzen drei ähnliche Gegenstände verschiedene Geschlechter? Unterliegt diese Zuordnung einer Logik?
Grundsätzlich gibt es keine allgemeingültigen Regeln dafür, welchen Artikel ein Nomen benötigt – leider. Das ist eines der größten Hindernisse, wenn wir als Kinder Deutsch lernen oder Deutsch eine Fremdsprache für uns ist.
Merke:
Grammatikalisches Geschlecht (Genus) |
Fachbegriff | Begleiter (Artikel) |
---|---|---|
Weiblich | Femininum | Die / eine |
Männlich | Maskulinum | Der / ein |
Sächlich | Neutrum | Das / ein |
Übrigens werden die Pluralformen aller Nomen immer vom Artikel die begleitet.
Die Essstäbchen ersetzen in vielen asiatischen Länder unser Besteck.
Es gibt zum Glück drei grobe Faustregeln, die eine Richtung andeuten können.
Faustregel 1: Achten Sie auf die Endungen der Nomen
Die Wortendung kann über das Geschlecht entscheiden. Typische Endsilben für deutsche Nomen sind:
Endsilbe (Suffix) | Beispiele | Grammatikalisches Geschlecht |
---|---|---|
- ung | die Wohnung, die Heizung, die Erzählung, die Rechnung | Weiblich (die / eine) |
- heit / - keit |
die Einheit, die Gesundheit, die Möglichkeit, die Brüderlichkeit | |
- schaft | die Landschaft, die Kameradschaft, die Eigenschaft, die Freundschaft | |
- tät | die Spiritualität, die Elektrizität, die Spezialität, die Pubertät | |
- tion / - sion |
die Funktion, die Situation, die Fusion, die Aktion, die Motivation | |
- ie | die Magie, die Biologie, die Fantasie, die Empathie, die Kalorie | |
- ik | die Mimik, die Gestik, die Musik, die Statik | |
- anz / - enz |
die Toleranz, die Akzeptanz, die Transparenz, die Differenz | |
- ur | die Tastatur, die Klaviatur, die Akupunktur, die Kur aber: der Purpur |
|
- age | die Massage, die Garage, die Blamage, die Camouflage, die Karambolage | |
- ade | die Marmelade, die Parade, die Fassade, die Brigade | |
- us | der Globus, der Fokus, der Kasus, der Journalismus, der Vegetarismus | Männlich (der / ein) |
- ment | das Instrument, das Element, das Experiment, das Firmament | Sächlich (das / ein) |
- sal | das Scheusal, das Schicksal, das Rinnsal aber: die Trübsal |
|
- ma | das Drama, das Thema, das Klima aber: das Magma |
Bei dieser Regel gibt es auch Endsilben mit nicht eindeutigen Zuordnungen:
- tum: das Bürgertum, der Irrtum
- (l)ing: der Frühling, der Säugling, das Peeling, das Recycling
- nis: die Ersparnis, die Erkenntnis, das Bildnis, das Erlebnis
Auch die Wahl des Artikels bei zusammengesetzten Nomen richtet sich immer nach dem letzten Wort, das angefügt wird:
- das Holz + der Löffel = der Holzlöffel
- der Kuchen + die Gabel = die Kuchengabel
- die Jagd + das Messer = das Jagdmesser
Faustregel 2: Bedenken Sie die Wortbedeutung
Wenn wir Wörter in thematische Felder einteilen, können Oberbegriffe Aufschluss über das grammatikalische Geschlecht geben.
Thema / Kategorie | Beispiele | Grammatikalisches Geschlecht |
---|---|---|
(nominalisierte) Zahlen | die Eins, die Elf, die Zwanzig, die Hundert | Weiblich (die / eine) |
Obstsorten | die Birne, die Beere, die Aprikose, die Banane, die Melone, die Traube aber: der Apfel |
|
Blumen | die Tulpe, die Rose, die Hyazinthe aber: das Stiefmütterchen |
|
Jahreszeiten, Tage, Monate, Tageszeiten | der Herbst, der Montag, der Mittwoch, der Mai, der Oktober, der Morgen, der Abend | Männlich (der / ein) |
Niederschläge, Wetterphänomene | der Regen, der Schnee, der Graupel, der Hagel, der Hurrikan, der Orkan, der Tsunami, der Sturm, der Blitz aber: das Gewitter |
|
Buchstaben | das A, das B, das C, das ß, das Ö | Sächlich (das / ein) |
Nominalisierte Adjektive / nominalisierte Verben |
das Gute, das Nächste, das Leben, das Spazieren, das Erleben | |
Farben | das Rot, das Hellblau, das Dunkelbraun | |
Chemische Elemente | das Eisen, das Wolfram, das Neon aber: der Sauer- und der Wasserstoff |
Faustregel 3: Leiten Sie das grammatikalische Geschlecht vom realen ab
Sobald Wörter anfangen, Personen zu beschreiben, tendieren wir dazu, reales Geschlecht (Sexus) mit dem grammatikalischen Geschlecht (Genus) zu vermischen.
Bei den meisten Personenbezeichnungen ist diese Zuordnung korrekt.
Der: Mann, Junge, Herr, Vater, Sohn, Neffe, usw.
Die: Frau, Dame, Mutter, Tochter, Nichte, usw.
Das wird für geschlechtsneutrale Bezeichnungen verwendet.
Das: Baby, Kind
Aber spätestens bei folgenden Nomen erfolgt die Zuordnung keiner Logik mehr, wenn das natürliche Geschlecht betrachtet wird.
Das Mädchen, der Säugling, der Zögling, die Person.
Andere Personenbezeichnungen wie Nationalitäten, Berufstätigkeiten, oder Titel sollten je nach Kontext gegendert werden. Hierbei gibt es zweigeschlechtliche (binäre) Begriffe wie der Lehrer – die Lehrerin oder der Professor – die Professorin.
LanguageTool kann zuverlässig auf das richtige grammatische Geschlecht hinweisen. Der intelligente Schreibassistent erkennt diese Art von Grammatikfehlern und markiert sie in Gelb. Dabei spielt es auch keine Rolle, ob es ein Tippfehler war oder die Folge der unvorhersehbaren Fälle von der, die, das bzw. ein, eine, ein.
Weitere Unklarheiten zur Zuordnung des grammatischen Geschlechts
Weitere häufige Fehler
die Aufruhr→ der Aufruhrder Butter→ die Butterdas Elternteil→ der Elternteildas (Katzen)Streu→ die (Katzen)Streuder Kompott→ das Kompottdas Kommentar→ der Kommentardas Mousse→ die Moussedas Grillrost→ der Grillrostder Holzscheit→ das Holzscheitder Stereotyp→ das Stereotypder Überraschungsmoment→ das Überraschungsmomentder Wachs→ das Wachs
Bei Anglizismen ist das Geschlecht auch oft unklar.
Merken Sie sich
- Die Wahl des grammatikalischen Geschlechts ist größtenteils willkürlich.
- Pluralformen immer mit Artikel die
- Typische Endsilben können Geschlecht bestimmen
- Teilweise besitzen Wörter innerhalb eines Themenfeldes dasselbe Geschlecht.
- Reales Geschlecht entspricht nicht immer grammatikalischem Geschlecht.
- Lassen Sie sich direkt von LanguageTool korrigieren.