Nirgendwo gibt’s Tipps zur Groß- und Kleinschreibung
mitten im nirgendwo, irgendwo im nirgendwo, im nichts
mitten im Nirgendwo, irgendwo im Nirgendwo, im Nichts
Was ist „nirgendwo“ für eine Wortart?
Wir alle haben uns schon einmal verfahren. Doch so richtig schlimm wird es erst, wenn wir nicht mitten in einer belebten Stadt, sondern inmitten der Natur eine Autopanne haben, oder? Am besten nachts und allein … Aber keine Angst, dies ist kein beginnender Horrorfilm; vielmehr eine Herleitung zu folgenden Sprichwörtern:
Gestern sind wir irgendwo im Nirgendwo mit dem Auto gestrandet.
Mitten im Nirgendwo kam per Zufall Hilfe zu uns.
Nirgendwo ist ein Adverb (Umstandswort), welches den Ort des Satzes als adverbiale Bestimmung ergänzt. Aber warum schreiben wir es hier groß?
Schreiben wir „im Nirgendwo“ klein oder groß?
Bei dem Wörtchen im handelt es sich um eine Verschmelzung aus der Präposition (Verhältniswort) in und dem Dativartikel (Begleiter) dem. Somit muss danach ein Nomen (Hauptwort) folgen. Da es sich bei nirgendwo um ein Adverb handelt, wird dieses nominalisiert, also zu einem Nomen gemacht und daher großgeschrieben.
Vergleichen Sie:
Ich kann meine Schlüssel nirgendwo finden.
Wie sind wir nun zu diesem Nirgendwo gekommen?
Im ersten Satz finden wir nirgendwo als Ortsangabe und damit als kleingeschriebenes Adverb. Im zweiten Satz wird es jedoch nominalisiert und daher großgeschrieben (das Nirgendwo).
Können wir andere verneinende Wörter auch großschreiben?
Solche negierenden (verneinenden) Wörter gibt es öfter in der deutschen Sprache. Sie können sich als Indefinitpronomen (unbestimmte Fürwörter) auf Personen oder Dinge beziehen oder – wie oben angesprochen – als Adverbien zeitliche oder örtliche Bedeutungen tragen.
- Verneinende Indefinitpronomen:
Keiner, niemand, nichts
- Negierende Adverbien:
Nie, niemals, nirgends, nirgendwo, nirgendwohin, nirgendwoher
In fast allen Fällen werden diese Wörter kleingeschrieben. Wir finden nur das Nirgendwo in den Wendungen mitten im Nirgendwo oder irgendwo im Nirgendwo großgeschrieben. Die andere Ausnahme bildet nichts. Dieses Indefinitpronomen wird ebenfalls großgeschrieben, wenn ein Artikel (meistens das) davorsteht.
Unser Rettungsteam kam aus dem Nichts.
In der Kunst symbolisiert Schwarz oft das weite Nichts.
Bonus: Wo genau ist denn „dieses Nichts“?
Erstaunlicherweise haben sich noch einige kreative Alternativen für mitten im Nirgendwo und irgendwo im Nirgendwo im Deutschen einbürgern können. Ihre korrekten Schreibweisen können genauso kniffelig sein.
Ausdruck in richtiger Schreibweise | Erklärung |
---|---|
Da, wo der Pfeffer wächst. | Geflügelte Bedeutung von „ganz weit weg“. Gemeint ist Indien |
Pampa | Gehölzlose Graslandschaft in Südamerika (Uruguay und Argentinien) |
Walachei | Historische Landschaft in Rumänien, die sich heutzutage in zwei Regionen aufteilt |
Timbuktu | Oasenstadt in Mali (Westafrika, etwa die Größe von Baden-Baden) |
Das erste Sprichwort wird benutzt, wenn wir sauer eine Person wegschicken wollen. Die drei letzten Redewendungen sind oft miteinander austauschbar und etwas umgangssprachlicher als mitten im Nichts.
Wir hatten unsere Autopanne in der Pampa / in der Walachei / in Timbuktu.
Ob in südamerikanischen Einöden oder afrikanischen Oasen, es gibt nirgendwo einen Schreibassistenten wie LanguageTool. In mehreren Sprachen und auf unterschiedlichen Internetseiten findet das Tool Fehler und korrigiert diese, damit Sie nie wieder dasselbe Versehen begehen und textlich Ihnen keiner mehr etwas vormachen kann.
Diese Empfehlung kam aus dem Nichts, ich weiß.