Zum Kopieren:
- Öffnende Anführungsstriche „
- Schließende Anführungsstriche “
- Öffnendes einfaches Anführungszeichen ‚
- Schließendes einfaches Anführungszeichen ‘
Finden Sie schneller Ihr Thema zu den Anführungsstrichen:
Welche Anführungszeichen gibt es auf Deutsch?
Anführungsstriche, Anführungszeichen, Gänsefüßchen – für die paarweise vorkommenden Satzzeichen gibt es einige Bezeichnungen. Doch es gibt auch mehrere Formen der Schreibweise. Hierbei wird nach Sprache und Standardvarietät unterschieden. Außerdem können die Tastenbelegung und die Darstellung in verschiedenen Editoren bezüglich der Anführungszeichen variieren. Höchste Zeit also für die Klärung einiger typografischer Regeln.
In der deutschen Sprache benutzen wir die Anführungsstriche vor der betreffenden Passage in Form von zwei geschweiften Strichen, die in Höhe des Kommas zu finden sind. Nach dem Satz oder Satzteil in Anführungszeichen finden wir das schließende Pendant oben auf Höhe des Apostrophs.
Merkregel
99 + 66 = „Die richtige Schreibung der Gänsefüßchen“
Dabei werden die Striche parallel zueinander nach innen geschwungen, weswegen Sie sich folgende Gleichung als Eselsbrücke merken können.
Wann setzen wir Anführungszeichen?
Bevor wir uns mit den technischen Hintergründen und den typografischen Anführungsstrichen auseinandersetzen, sollten wir definieren, wann die Satzzeichen überhaupt zum Einsatz kommen. Grundsätzlich wird zwischen doppelten (normalen) und einfachen (halben) Anführungszeichen unterschieden. Sie können niemals ausgetauscht werden, da ihre Verwendungen teilweise voneinander abhängen und sich stark nach Konventionen richten.
Wofür benötigen wir doppelte Anführungszeichen?
Standardsprachlich finden wir zweifache (normale) Anführungsstriche für:
- Wörtliche (direkte) Rede
- Direkte Zitate
- Titel von Werken (Bücher, Filme etc.)
Anführungsstriche dienen zur Kennzeichnung fremder Gedanken. Würden wir direkte Rede oder Zitate nicht auf diese Art hervorheben, könnte die Leserschaft annehmen, es handele sich um unsere eigenen Worte. Das Ergebnis wäre ein Plagiat, da nicht ersichtlich wäre, welche Passagen aus der eigenen Feder stammen und welche eben nicht.
Je nach Vorgaben und Gestaltungsrichtlinien beispielsweise im Verlagswesen oder im akademischen Kontext können noch weitere Fälle die Benutzung von Gänsefüßchen erfordern:
- Kennzeichnen von Fehlern
- Übersetzungen
- Eigene Definitionen
- Transkriptionen oder Umschriften
Diese Hinweise sind jedoch nicht so verbindlich wie die oben genannten. Teilweise wird auch Kursivsetzung verwendet.
Wann setzen wir einfache Anführungszeichen?
Einfache oder halbe Anführungsstriche kommen selten zum Einsatz.
- Zitate in Zitaten
- Eine nicht wissenschaftliche Wortwahl
- Zur Hervorhebung von Begriffen (Fettungen sind unüblich)
Grundsätzlich gebrauchen wir einfache Anführungszeichen also entweder zum Markieren einer besonderen Wortwahl oder wenn wir andernfalls eine doppelte Klammer von normalen Anführungsstrichen hätten.
Wie sehen Beispiele für korrekte Anführungszeichen aus?
Neulich sagte meine Nachbarin zu mir: „Das ist aber ein schöner Garten.“
Friedrich Schiller schreibt in seinem Werk „Kabale und Liebe“ in der siebten Szene des fünften Akts: „Veränderung nur ist das Salz des Vergnügens […]“.
Der Filmkritiker klärte auf: „Das Zitat stammt nicht aus ‚Titanic‘, sondern aus ‚Casablanca‘.“
Laut Studien sind viele Heranwachsende gegenwärtig ‚heftig am Chillen‘.
Wo finde ich die Anführungszeichen auf der Tastatur?
Gut, nun wissen wir, wann Anführungszeichen korrekt zu setzen sind. Doch wo finden wir sie eigentlich? Wichtig vorab: Es gibt separate Tasten und hinterlegte Sonderzeichen in allen Textverarbeitungsprogrammen. Daher sollten Sie niemals andere Zeichen statt der Anführungszeichen verwenden.
Mögliche Fehlerquellen
- ‘‘Doppelte Apostrophs’’ & ‘Apostrophs’
- ’’Gedrehte Apostrophs‘‘ & ’einfache Apostrophs‘
- ´´Akzente´´ & ´Akzente´
- ``Andere Akzente`` & `Andere Akzente`
- ,,Kommas’’
Außerdem gelten die üblichen geraden Anführungszeichen (Schreibmaschinensatz) als typografisch falsch.
- "Dies ist nicht korrekt." & ꞌDies ebenfalls nicht.ꞌ
Typografisch richtig sind nur die geschwungenen Anführungsstriche – einmal unten und einmal oben.
Mit folgenden deutschen Tastenkombinationen finden Sie stets die korrekten Zeichen für wörtliche Rede und Zitate.
Satzzeichen | Kombination bei Mac (macOS) | Kombination bei Windows |
---|---|---|
Doppelte Anführungszeichen unten | Shift + 2 | Doppelte Anführungszeichen oben |
Einfache Anführungszeichen unten | Shift + ‘/# | Einfache Anführungszeichen oben |
Hinweis: Bei öffnenden Anführungszeichen muss ein Leerzeichen davor, aber nicht dahinter gesetzt werden. Bei den schließenden Pendants ist es genau andersherum.
Beim Programmieren oder dem Einsatz einer anderen Tastatur helfen diese Hinweise:
Satzzeichen | Unicode | HTML | Windows-Alternative |
---|---|---|---|
Doppelte Anführungszeichen unten | 201E | & bdquo; | Alt + 0132 |
Doppelte Anführungszeichen oben | 201C | & ldquo; | Alt + 0147 |
Einfache Anführungszeichen unten | 201A | & sdquo; | Alt + 0130 |
Einfache Anführungszeichen oben | 2018 | & lsquo; | Alt + 0145 |
Hinweis: In HTML wurden nachträglich Leerzeichen hinzugefügt, denn die Tabelle ist ebenfalls mit HTML formatiert und kann das anders nicht darstellen.
Welche Anführungsstriche verwende ich in anderen Sprachen?
Wenn Sie ausschließlich auf Deutsch schreiben (Deutschland und Österreich), reichen diese vier Standardzeichen vollkommen aus. Teilweise werden jedoch auch die Spitzzeichen in Zeitungen eingesetzt:
Das „Digitale Wörterbuch der Deutschen Sprache“ führt das Wort nicht.
Das »Digitale Wörterbuch der Deutschen Sprache« führt das Wort nicht.
Dabei gibt es keinen Unterschied zwischen typografischen Anführungsstrichen und diesen Möwchen, wie sie ebenfalls genannt werden. Bleiben Sie beim Schreiben allerdings einheitlich in der Interpunktion (Zeichensetzung).
Zum Kopieren (Spitzzeichen):
- Öffnende Spitzzeichen »
- Schließende Spitzzeichen «
Wie lautet der schweizerdeutsche Standard für Anführungszeichen?
Im schweizerdeutschen Standard (ebenso wie in Liechtenstein) finden wir ausschließlich diese Spitzzeichen. Allerdings werden sie – gemäß dem französischen Standard – gedreht und zeigen nach außen. Sie werden entweder „Chevrons“ oder „Guillemets“ genannt.
Der Hauptdarsteller sagte: «Ich liebe dich!»
Wie zuvor erwähnt, finden wir diese Zeichensetzung im Französischen. Allerdings auch im Spanischen, im Portugiesischen (von Portugal) und weiteren (meist romanischen) Sprachen.
L’acteur principal a dit : « Je t'aime ! »
El actor principal dijo: «¡Te quiero!»
O actor principal disse: «Eu amo-te!»
Welche Anführungszeichen werden in englischen Texten verwendet?
Im Englischen finden wir dieselben Zeichen wie im Deutschen, nur dass diese nun beide oben sind und jeweils nach außen zeigen.
“Doppelte Zeichen im Englischen”
‘Halbe Zeichen im Englischen’
Die geraden Gänsefüßchen sind ebenfalls häufig zu sehen, jedoch typografisch nicht korrekt.
The main character said, "I love you!"
Es macht übrigens keinen Unterschied, ob wir dem amerikanischen oder britischen Standardenglisch folgen. Genau dieselbe Zeichenfolge finden wir zudem im brasilianischen Portugiesisch und im Niederländischen.
O actor principal disse: “Eu amo-te!”
De hoofdrolspeler zei: “Ik hou van je!”
Zum Kopieren (englische Zeichensetzung):
- Öffnende Anführungszeichen “
- Schließende Anführungszeichen ”
Sowohl die französischen Guillemets als auch die englischen Anführungszeichen sind im Deutschen falsch. Dem deutschen Beispiel folgen übrigens einige slawische, baltische sowie auch einige in Skandinavien.
Um in der Typografie stets einheitlich zu bleiben, empfiehlt sich die Korrektur von LanguageTool. Da der intelligente Schreibassistent alle hier genannten Sprachen anbietet, kann ich zwischen den Sprachen wechseln und mir dabei sicher sein, die erforderlichen Anführungszeichen mit der richtigen Ausrichtung an die korrekte Stelle zu setzen.
Tipp: LanguageTool bietet sogar eine Funktion, bei der mit einem Klick alle typografischen Fehler der Anführungszeichen korrigiert werden können.
Zusammenfassung zur Interpunktion
- Anführungszeichen signalisieren fremde Gedanken (direkte Rede sowie Zitate) oder eine unangemessene Wortwahl.
- Es gibt sie als doppelte und einfache Ausführung.
- Auf Deutsch (D und A) gilt: „Anführungszeichen unten (99) & Anführungszeichen oben (66)“. Nach innen zeigende »Spitzzeichen« sind erlaubt, aber es sollte nicht gemischt werden.
- Auf Englisch gilt: “Anführungszeichen oben (66) & Anführungszeichen oben (99)”.
- In der Schweiz werden die nach außen gerichteten «Spitzzeichen» verwendet. Es werden jedoch keine Leerzeichen gesetzt wie auf Französisch.
- Bei anderen Sprachen gilt stets einer dieser drei Typen.
- "Gerade Anführungszeichen" gelten grundsätzlich als inkorrekt.