In diesem Blogartikel erfahren Sie:
Wie kann mir ein Styleguide von LanguageTool beim Schreiben helfen?
Jeder Text ist anders. Daher kann es manchmal schwierig sein, allgemeingültige Aussagen zu Sprachstil, Ausdruck und Wortwahl zu treffen. Das Schreiben eines Kochbuchs hat nämlich ganz andere Vorgaben als eine akademische Arbeit oder ein Roman. Nur wenn Sie die Absicht, die Zielgruppe, die Textbotschaft sowie das Medium (gesprochen, geschrieben, Textsorte, Ton etc.) nie aus dem Auge verlieren, können Sie den bestmöglichen Text erzielen.
Ein guter Start sind natürlich die hilfreichen Stilvorschläge, die durch die Korrektur von LanguageTool blau dargestellt werden. Allerdings müssen Sie bedenken, dass diese immer und für alle gültig sein müssen und dadurch nur bedingt Rücksicht auf spezielle Schriftstücke genommen werden kann. Deshalb freut es mich zu verkünden, dass im Tool die Funktion persönlicher Styleguide eingebaut ist, mithilfe dessen Sie eigene Vorschläge schreiben und anpassen können.
Beispiel 1:
In Hausarbeiten an Schulen und Universitäten darf vielerorts nicht die Ich-Person genannt werden. Allerdings können Studierende dazu tendieren, bei eigenen Studien oder Versuchen in die erste Person abzudriften. Wenn Sie zuvor eine Regel geschrieben haben, die alle untersagten Pronomina (ich, mein, mich, wir etc.) unterstreicht, rutscht Ihnen keins mehr durch und Sie können mit der Beachtung der Formalia punkten.
Beispiel 2:
In geschäftlichen E-Mails kann es je nach verantwortlichen Personen strenge Vorgaben der Wortwahl geben: Nichtnennung der Konkurrenz, Verbot von negativen Begriffen wie Problem, billig oder leider. Mit Einträgen im persönlichen Styleguide können Sie als Einzelperson dafür sorgen, dass Ihre E-Mails einen klaren und gewünschten Ton zeigen. Für ganze Unternehmen bietet sich übrigens der Team-Styleguide an.
Wo finde ich die neue Funktion bei LanguageTool?
Damit Sie den Styleguide benutzen können, benötigen Sie ein Premiumkonto bei LanguageTool. Mehr Informationen dazu finden Sie auf der Website des Schreibassistenten. Selbstverständlich können Sie ein kostenloses Konto auch direkt upgraden, um dann die neue Funktion nutzen zu können.
Sobald Sie eine Premiumlizenz besitzen, besuchen Sie den LanguageTool-Editor:
Auf der linken Seite finden Sie in den Einstellungen den Button »Optionen«. Klicken Sie dann auf »Styleguide«, um zu Ihrem persönlichen Leitfaden zu gelangen. Hier listen sich alle Stilregeln, die Sie bereits definiert haben.
Denken Sie daran:
Ein eigener Vorschlag aus dem Styleguide wird immer zuerst angezeigt. Wenn LanguageTool für die definierte Phrase oder ein Wort ebenfalls einen Vorschlag hätte, wird dieser zunächst ausgeblendet. Nachdem die individuelle Empfehlung entweder angenommen oder ignoriert wurde, können Sie LanguageTool wie gehabt automatisch benutzen.
Wie verwalte ich meinen persönlichen Styleguide?
In Ihren Einstellungen können Sie alle Stilregeln einsehen, bearbeiten und auch wieder löschen. Beachten Sie, dass jeder bei LanguageTool einen persönlichen Styleguide besitzt. Zusätzlich können Admins von Teamkonten Styleguides für ganze Gruppen verwalten. Daher sollten die beiden Regelsammlungen nicht verwechselt oder gemischt werden.
Unter »Regel hinzufügen« öffnet sich ein neues Fenster, in dem Sie einen neuen Eintrag anlegen können. Sie können folgende Informationen einfügen:
- Wort oder Phrase, die die Regel auslöst
- Bis zu fünf Alternativen dafür
- Eine kurze Erklärung als Rechtfertigung
- Evtl. ein weiterführender Link auf eine wichtige Internetseite
Mithilfe von CSV-Dateien ist es Ihnen möglich, gleich mehrere Stilregeln auf einmal anzulegen. Allerdings müssen Sie beim Import von CSV-Dateien bedenken, dass die aktiven Style-Guide-Regeln überschrieben werden. Speichern Sie also bei Bedarf vorher die aktuellen Regeln und fügen Sie sie der CSV-Datei hinzu. In unserem Helpdesk finden Sie zu diesem Datenimport weitere Tipps.
LanguageTools Vorschläge werden also nicht nur immer besser und präziser, sondern inzwischen auch individueller. Immerhin wissen Sie als schreibende Person am besten, welche Wörter Sie benutzen und welche Sie vermeiden möchten – angepasst an Zielgruppe, Konventionen, Textumfang und weitere Kriterien. Stilregeln des persönlichen Styleguides sind nicht als Korrekturen von Rechtschreib- und Grammatikfehlern zu verstehen, sondern als Stilverbesserungen, um einem gegebenen Leitfaden stärker zu folgen und somit einen Text noch besser zu machen.
Letzter Tipp
Zudem kann Ihnen das personalisierte Wörterbuch helfen, für LanguageTool unbekannte und als falsch befundene Begriffe einzutragen, damit diese ungewöhnlichen Wörter oder Eigennamen nie wieder als Rechtschreibfehler erkannt werden. Sie finden diese Funktion direkt über dem Styleguide.