- Ich bin heute zu spät auf Arbeit gefahren.
- Gestern war es echt stressig auf Arbeit.
- Ich bin heute zu spät auf/in die Arbeit gefahren.
- Gestern war es echt stressig auf/in der Arbeit.
„Auf die Arbeit“ oder „in die Arbeit“?
Die meisten Erwerbstätigen kennen das: Pendeln, Stau und dabei immer die Zeit im Nacken. Doch heute widmen wir uns der banalen Frage, ob wir tagein, tagaus auf die Arbeit oder in die Arbeit fahren. Kennen Sie bereits den Unterschied?
Bei meinem Weg auf die Arbeit sind mir heute zwei Rettungswagen entgegengekommen.
Außerdem habe ich den kürzeren Weg in die Arbeit genommen.
Auf und in sind beides Präpositionen (Verhältniswörter). Diese geben an, in welcher Position etwas ist oder passiert. Da die Arbeit entweder eine berufliche Tätigkeit oder jegliche Art der Beschäftigung sein kann, erscheinen sowohl auf als auch in auf den ersten Blick nicht sehr sinnvoll.
Auf meinem Weg zur Arbeit sehe ich immer wieder komische Leute.
Zur (zu der) hingegen trifft genau das, was die gewünschte Präposition aussagen soll. Allerdings finden wir trotzdem in die Arbeit genauso wie auf die Arbeit in denselben Kontexten. Schlussendlich sind beide Varianten standardsprachlich und nur regional kann es zu Unterschieden kommen.
„Auf der Arbeit“ oder „in der Arbeit“?
Bei dem Unterschied zwischen auf der Arbeit und in der Arbeit handelt es sich um dasselbe Prinzip wie zuvor; wir haben nur den Dativ (3. Fall) statt dem Akkusativ (4. Fall) vorliegen. Typischerweise können wir beide Varianten dann verwenden, wenn etwas während der Arbeitszeit passiert, sprich, wenn wir uns nicht zur Arbeit hinbewegen.
Morgen wird es auf der Arbeit sicher sehr stressig.
In der Arbeit war heute nicht besonders viel los. Ich konnte sogar früher gehen.
Alternativ können bei der Arbeit oder während der Arbeit verwendet werden, um den zeitlichen Aspekt zu unterstreichen.
Bei der Arbeit wird er immer so müde.
Es darf nicht während der Arbeit mit dem Handy gespielt werden!
Übrigens
Dasselbe Phänomen können wir vor Beginn unseres Arbeitslebens sehen, nämlich wenn wir noch zur Schule gehen.
- Meine Kinder gehen auf dieselbe Schule.
- Meine Kinder gehen in dieselbe Schule.
Hier ist allerdings zu beachten, dass es Kontexte gibt, in denen nur auf oder nur in richtig ist.
- Sie gingen auf die Albert-Einstein-Gesamtschule.
- Sie gingen heute Morgen gleichzeitig in die Schule.
Außerdem finden wir in Süddeutschland und Österreich tendenziell eher die Variante in die / in der Schule.
Warum ist „auf Arbeit“ nicht empfehlenswert?
Bei all der Auswahl könnten wir meinen, es sei egal, wie wir aus dem Arbeitsleben erzählen. Doch es gibt noch einen Hinweis bezüglich der Wendung auf Arbeit. Diese ist umgangssprachlich und sollte dementsprechend nicht in der Standardsprache vorkommen.
- Wie ging es dir heute auf Arbeit?
- Bist du gut auf Arbeit gekommen?
Wir können sehen, dass mit der Verkürzung die Unterscheidung zwischen auf der Arbeit und auf die Arbeit zwar nicht mehr erforderlich ist, beide Beispielsätze aber etwas plump klingen. Ich bin in solchen Fällen sehr froh über die zuverlässigen Korrekturen meines mehrsprachigen Schreibassistenten LanguageTool. Er findet nicht nur Rechtschreib-, Grammatik- und Zeichensetzungsfehler, sondern auch stilistische Mängel wie auf Arbeit.
Wir können festhalten, dass die Verwendung von Präpositionen sehr vielfältig ist. Nur weil etwas bei der Arbeit passiert, heißt es nämlich nicht, dass es noch in Arbeit ist. Und an Arbeit kann noch viel da sein, auch wenn es nicht mit viel Arbeit verbunden ist.