Richtige Grammatik: Was ist der Dativ?
- Der Dativ ist der 3. Fall der deutschen Sprache. Sein Name kommt von seiner Funktion, die Empfängerpartei zu bestimmen.
- Er beantwortet die Fragen nach „Wem?“
- Dieser dritte Fall (Kasus) wird hauptsächlich bei bestimmten Präpositionen und mit indirekten Objekten benutzt. Er bestimmt die Beugung von Nomen, Begleitern, Pronomen und Adjektiven.
Wann benutzen wir den Dativ im Deutschen?
Egal, ob bei Rückblicken zum Ende des Jahres oder in alltäglichen Erzählungen persönlicher Erfahrungen, der Ausdruck im Jahre ist uns allen geläufig. Doch warum benutzen wir augenscheinlich eine Wortform, die stark an den Plural erinnert und sagen nicht einfach im Jahr? Das Ganze lässt sich mit dem Dativ erklären.
Der dritte Fall im Deutschen nennt sich Dativ. Neben dem Nominativ, Genitiv und Akkusativ hilft uns dieser Kasus sprachlich auszudrücken, wer was womit gemacht hat. Der Dativ kommt bei den Fragen wem oder womit ins Spiel. Er wird in folgenden Fällen benutzt:
1) Der Dativ tritt meist bei dem Gebrauch von indirekten Objekten auf. Dabei gibt es fast immer in der Standardsprache ein Subjekt (im Nominativ) sowie ein direktes Objekt, welches im Akkusativ steht.
Insights widmet dem Dativ einen Artikel.
Der Blog erklärt seiner Leserschaft die Benutzung der Fälle.
In der Sprachwissenschaft sprechen wir von ditransitiven Verben – also Verben, die zwei Objekte erfordern, um grammatikalisch korrekt verwendet zu werden. Viele dieser gehören in der Gruppe von Verben des „Gebens“ (bekommen, schenken, bringen, leihen, helfen etc.) oder des „Mitteilens“ (sagen, antworten, zeigen etc.).
2) Vereinzelt können auch Verben, die normalerweise kein zweites Objekt erfordern (transitive oder intransitive Verben), mit einem Wort im Dativ verwendet werden. Dabei ändert sich stets die Bedeutung des Satzes.
Uns schmerzt der Kopf vor lauter Grammatikregeln.
Ohne Sprachkenntnisse kommst du mir nicht nach Hause!
Der Dativ war ihm nicht zu schwierig.
3) In Verbindungen mit gewissen Präpositionen ist der Dativ zwingend erforderlich.
Meiner Meinung nach gibt es noch mehr Grammatikfehler.
Wir sind nun nahe der Mitte des Artikels.
Der Text beschreibt die Regeln entsprechend dem deutschen Standard.
Wie bilden wir den Dativ (3. Fall)?
Der dritte Kasus bestimmt die Deklination (Beugung) der Artikel, Adjektive und Pronomen. Achten Sie besonders auf das zusätzliche „-(e)n“ in den Pluralformen der Nomen.
Wortart | Feminin (weiblich) | Maskulin (männlich) | Neutral (sächlich) | Plural (alle Geschlechter) |
---|---|---|---|---|
Bestimmter Artikel + Adjektiv |
der (deutschen) Grammatik |
dem (deutschen) Satz |
dem (deutschen) Wort |
den (deutschen) Texten |
Unbestimmter Artikel + Adjektiv |
einer (deutschen) Grammatik |
einem (deutschen) Satz |
einem (deutschen) Wort |
(deutschen) Texten |
Demonstrativpronomen | dieser (deutschen) Grammatik |
diesem (deutschen) Satz |
diesem (deutschen) Wort |
diesen (deutschen) Texten |
Das Adjektiv endet immer mit der Endung „-en“. Bei der Beugung von Artikeln und Pronomen gibt es je nach Kategorie eine individuelle Endsilbe. Nur männliche und sächliche Nomen erhalten in der Einzahl das Suffix „-em“. Begleiter werden mit Feminina auf „-er“ dekliniert, Neutra auf „-em“.
Wir betonen, dass es Maskulina gibt, die schwach flektiert werden. Das heißt, sie erhalten – wie die Pluralformen – die Endung „-(e)n“, wenn sie im Dativ stehen. Einige Beispiele sind Direktor, Soldat oder Funke.
Wir geben das dem Lieferanten später.
Wir schenken dem Löwen keine Aufmerksamkeit.
Nun ist Schluss mit dem Frieden.
Personalpronomen können auch im Dativ stehen und lauten dann: mir, dir, ihr, ihm, uns, euch, ihnen und Ihnen.
Warum gibt es teilweise eine alte Dativform?
In einer älteren Sprachstufe, dem Mittelhochdeutschen, wurden sämtliche Maskulina und Neutra mithilfe der „-(e)n“-Endung gebeugt. Nach und nach fiel jedoch das „n“ weg und übrig blieb nur noch das „e“. Heutzutage findet sich diese Dativform nur noch in folgenden Wendungen.
- Feststehende Begriffe (meist erstarrte Nomen): zugrunde, heutzutage, imstande
- Redewendungen: dem Tode geweiht, im Bilde sein, im Schilde führen, im Halse stecken bleiben, fehl am Platze, im Jahre
- Unterschiedliche Bedeutungen: am Tag – am Tage, im Zug – im Zuge
In alten literarischen Werken können wir diese Form noch entdecken („vor dem Tore“) und in mehreren Dialekten werden Begriffe wie Türe nach wie vor der modernen Variante Tür vorgezogen.
Warum gibt es den Wem-Fall (Dativ)?
Besonders beim schnellen Schreiben denken wir nicht viel über die Bildung und Funktion des Dativs nach. Da kann es schnell passieren, dass wir das Suffix vergessen oder eine veraltete Wortform benutzen möchten. LanguageTool kann als einfacher und kostenloser Schreibassistent uns vor Grammatikfehlern schützen. Außerdem schützt das Tool davor, dass wir den Dativ an Stellen verwenden, an denen normalerweise der Genitiv erforderlich wäre.
Tipp
Als Eselsbrücke können Sie sich folgende Frage merken: Wem zufolge?
Außerdem ein Merkspruch für die Benutzung von Dativ + Präposition:
→ „Von Aus-bei-mit nach Von-seit-zu fährst immer mit dem Dativ du.“