- Haben wir das wenn und das aber bedacht?
- Wir sollten dem Beschluss ohne wenn und aber zustimmen.
- Das sind ganz schön viele wenns und abers.
- Haben wir das Wenn und das Aber bedacht?
- Wir sollten dem Beschluss ohne Wenn und Aber zustimmen.
- Das sind ganz schön viel Wenn und Aber.
Was für Wörter sind „wenn“ und „aber“?
Die deutsche Groß- und Kleinschreibung überrascht immer wieder. Denn teilweise werden sonst als kleingeschrieben bekannte Wörter auf einmal großgeschrieben, weil sie als Nomen (Hauptwörter) verwendet werden. Beispiel gefällig? Sowohl aber als auch wenn sind normalerweise Konjunktionen (Bindewörter), doch kombiniert finden wir sie ebenfalls als Nomen.
Wenn es heute nicht mehr regnet, gehe ich noch spazieren.
Nun wollte ich losgehen, aber es fing an zu regnen.
Bei dem Kompositum (zusammengesetzten Wort) aus den beiden Nominalisierungen müssen wir auf die Großschreibung von Wenn und Aber achten.
Morgen muss ich dann mal wieder an die frische Luft – ohne Wenn und Aber.
Falls Ihnen die Erklärung etwas zu schnell ging, gibt dieser Blogartikel Aufschluss.
Schreiben wir „Wenn und Aber“ groß oder klein?
Wenn ist normalerweise eine subordinative Konjunktion, die eine Bedingung des Teilsatzes einleitet. Wir sprechen dann von sogenannten Konditionalsätzen, in denen oft eine Konjunktion vorkommt.
Aber hingegen ist eine koordinative Konjunktion, die Hauptsätze miteinander kombinieren kann. Semantisch (bedeutungsmäßig) drückt sie einen Vorbehalt oder eine Beschränkung aus.
Beide Konjunktionen lassen sich einzeln nominalisieren: Ein einfacher Artikel (ein oder das) genügt bereits, damit sie die Funktion eines Nomens übernehmen können.
Es gilt, das Wenn des Ausnahmefalles zu klären.
Die Sache mit dem bezahlten Urlaub hat ein großes Aber.
Wir finden jedoch noch weitere Begleiter vor den Begriffen.
Es sind leider immer noch zu viele Wenns, um sich dem Projekt zu widmen.
Kein Aber!
Die Sache hat ihr Aber, wenn Sie mich fragen.
Hinweis
Die Pluralformen Wenns und Abers gelten als sehr umgangssprachlich.
Der Duden führt die beiden großgeschriebenen Wörter übrigens als eigenständige Nomen. Das Aber definiert sich als Synonym von Bedenken oder Haken. Das Wenn kann mit Bedingung oder Vorbehalt gleichgesetzt werden.
LanguageTool hilft mir immer dabei, Nominalisierungen zu erkennen, indem es mich erinnert, diese großzuschreiben. Ferner korrigiert das kostenlose Onlinetool Rechtschreibung, Zeichensetzung und Wortwahl.
Warum müssen wir „ohne Wenn und Aber“ großschreiben?
In den meisten Fällen treten die beiden nominalisierten Konjunktionen in Kombination auf. Wir sprechen hier zum einen von einem Kompositum – also einer Wortzusammensetzung. Allerdings liegt interessanterweise auch eine rhetorische Figur vor: das Hendiadyoin. Hier werden zwei ähnliche oder bedeutungsgleiche Begriffe mit einem und koordiniert, was als Redundanz gewertet werden kann.
Du gehst jetzt ohne Wenn und Aber ins Bett!
Sofern es um Gleichbehandlung geht, gibt es sicher kein Wenn und Aber.
Mit jedem Wenn und Aber kommen wir weniger voran.
Achten Sie insbesondere auf die Formulierung mit der Präposition (dem Verhältniswort) ohne oder den Wendungen mit einem Indefinitpronomen (unbestimmten Fürwort) wie kein, viel oder jedes.
Im Grunde würde es schon ausreichen, wenn nur einer der beiden Begriffe in den Sätzen auftauchen würde, aber es gibt eine Reihe von diesen Stabreimen mit unnötigen Dopplungen, die sich eingebürgert haben.
- Ach und Krach
- Kind und Kegel
- Fug und Recht
etc.
Wir können also festhalten
- Wenn und aber sind normalerweise kleingeschriebene Konjunktionen.
- Beide können einzeln nominalisiert werden, wobei die Großschreibung zu beachten ist. Ohne Wenn und Aber bzw. kein Wenn und Aber sind typische Formulierungen und darüber hinaus Beispiele des Stilmittels Hendiadyoin.