Gibt es einen Unterschied zwischen „fast“ und „fasst“?

„Fast“ oder „fasst“? Wann benutzen wir was?

Im Deutschen gibt es viele Stolpersteine. Homofone gehören glücklicherweise nur bedingt dazu. Diese Wortpaare werden gleich ausgesprochen, verschieden geschrieben und haben dann unterschiedliche Bedeutungen. Verwechslungsfehler sind natürlich vorprogrammiert. Unser heutiges Beispiel hierzu ist fast und fasst.

• Fast (Adverb): nicht exakt, nicht genau
• Fasst (Verb): konjugierte Verbform von fassen (berühren)

Falls Sie noch mehr Informationen benötigen und sich darüber hinaus für die Konjugation (Beugung) von fassen sowie Synonyme für fast interessieren, sind Sie bei diesem Artikel genau richtig.

Heißt es „du fasst“ oder „du fässt“?

Beginnen wir mit dem Verb (Tätigkeitswort) fassen. Laut DWDS (Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache) kommt die exakte Form fasst 118-mal weniger vor als ihr Homofon fast.

Fassen kann eine breite Variation an verschiedenen Definitionen und Synonymen haben:

• anfassen
• aufgreifen
• ausdrücken
• begreifen
• berühren
• eindringen
• erfassen
• ergreifen
• festhalten
• einrasten
• formulieren
• verstehen
• eine Ladung entgegennehmen
• ein Fassungsvermögen haben
• in eine Fassung bringen
• sich wieder beruhigen

Bei fasst kann es sich um mehrere konjugierte Formen von fassen handeln.

• du fasst (2. Person Singular)
• er/sie/es fasst (3. Person Singular)
• ihr fasst (2. Person Plural)
• Fasst! (Imperativ Plural)

Das Verb wird schwach (regelmäßig) konjugiert. Demnach gibt es keinen Vokalwechsel (wie bei lassen).

Du fasst also nun welchen Entschluss?

Dein Freund fasst seine Gedanken gut in Worte!

Die Tonne fasst ungefähr 50 Liter.

Das Zahnrad fasst immer noch wirklich gut.

Ihr fasst gerade buchstäblich ins Leere.

Fasst den Dieb!

Gibt es Synonyme für „fast“?

Kommen wir zum Gegenstück fast. Das Adverb (Umstandswort) tritt in der deutschen Sprache weitaus häufiger auf als das eben beschriebene fasst. Etymologisch ist es mit fest und dem englischen Wort für „schnell“ („fast“) verwandt. Mit fassen hat es nichts zu tun.

Es drückt entweder aus, dass eine Aktion nur eingeschränkt durchgeführt werden kann oder dass etwas schlussendlich doch nicht stattfand wie gedacht.

Fast jeder von uns kam schon einmal zu spät zur Arbeit.

Deine Antwort ist sogar fast richtig.

Als Kind bin ich fast von einem hohen Baum gefallen.

Um fast nicht allzu oft zu benutzen, gibt es eine Reihe von gehobeneren und präziseren Alternativen für das Adverb:

• annähernd
• beinahe
• etwa, knapp, circa
• nahezu
  

Die Bearbeitungszeit hat annähernd fünf Stunden gedauert.

Unsere Seite hat inzwischen beinahe 1.000 Klicks.

Diese Aussage ist nahezu immer korrekt.

Bei dem Auseinanderhalten von fast und fasst gibt es also gleich mehrere Schwierigkeiten: Neben der Wortverwechslung der gleichklingenden Wörter birgt die Konjugation von fassen ebenso eine Gefahr wie die ständige Wiederholung von fast.

Abhilfe schaffen die Korrektur und die Synonymsuche durch LanguageTool. Der intelligente Schreibassistent ist kostenlos gleich in mehreren Sprachen verfügbar und kann falsche Schreibweisen von fasst oder fast sowie inkorrekte Formen wie du fässt mühelos finden. Beim Doppelklick auf fast werden dann Alternativen angezeigt – übrigens wie bei nahezu allen anderen Wörtern auch.